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Debatten um Urheberrecht, Kunst und Kultur

Nicht nur im Zuge der Proteste gegen das Anti-Piraterie-Abkommen ACTA (vgl. z.B. „Acta, das Netz und die Urheber„), sondern auch rund um eine von mehreren Verwertungsgesellschaften getragene Kampagne mit dem Titel „Kunst hat Recht“ tobt derzeit in Österreich eine heftige Debatte um den Schutz sogenannter „geistiger Eigentumsrechte“ (vgl. „Urheberrecht, Kunst und Kultur“ bzw. „‚Kunst gegen Überwachung‘ gegen ‚Kunst hat Recht‘„).

Gerade im Kontext der zweiten Debatte ist interessant, dass die Konfliktlinien quer durch die Community der Künstlerinnen und Künstler verläuft. Dies wird auch angesichts der Stellungnahme des Kulturrats Österreich deutlich, der sich damit von der Kampagne „Kunst hat Recht“ distanziert und die Frage aufwirft, warum das Urhebervertragsrecht kein Thema ist. Den Grund dafür sieht der Kulturrat darin, dass in den Verwertungsgesellschaften keineswegs nur Urheberinnen und Urheber, sondern auch Verwerter mibestimmen:

„In den Verwertungsgesellschaften sitzen mit einer Ausnahme UrheberInnen und VerwerterInnen – die Ausnahme, die Verwertungsgesellschaft der Filmschaffenden (VDFS), hat die Unterstützung der Kampagne noch vor Beginn eingestellt.“

Zumindest kommt so aber etwas Bewegung in die Debatte rund um das Urheberrecht, dem Kapitel 2 in „Freiheit vor Ort“ sowie Kapitel 7 in „Freie Netze. Freies Wissen.“ gewidmet sind. In letzterem ist das Interview mit Johannes Grenzfurthner vom Wiener KünstlerInnenkollektiv monochrom ganz besonders empfehlenswert. Sein heute noch gültiges Fazit zum Thema Kunst und Urheberrecht:

„Das ist wie beim Hamburger: am wenigsten hat davon die Kuh.“

 

Podiumsgespräch zu Urheberrecht, Commons und Copyrigths 

_ Am 21. Mai diskutieren ExpertInnen auf Einladung der ÖH und des Kulturrats Österreich

Zu den Themen, die auch in „Freie Netze. Freies Wissen.“ behandelt werden, startete die Österreichische HochschülerInnenschaft bereits 2004 eine Kampagne unter dem Motto „Free People“. In diesem Rahmen findet am 21. Mai im Wiener Depot (Breite Gasse 3, 1070 Wien) ein von der Ö1-Redakteurin Ina Zwerger moderiertes Podiumsgespräch mit hochkarätigen TeilnehmerInnen statt: Es diskutieren der Autor Adi Blum aus Luzern, die ehemalige ÖH-Vorsitzende Rosa Nentwich-Bouchal, die Künstlerin Cornelia Sollfrank, der schweizer Medienwissenschaftler Felix Stalder sowie der Rechtsanwalt und Urheberrechtsexperte Michael Walter aus Wien.

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