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„Windows versus Linux“ @ Berlin Open '09

 _ Leonhard Dobusch präsentiert „Großstädtische Migrationsprojekte im Vergleich“ auf der „Berlin Open’09“

Berlin Open '09 Logo Am 22. Juni kontrastiert „Freie Netze. Freies Wissen.“-Herausgeber Leonhard Dobusch im Rahmen der erstmals, und zwar vom Team des Open Source Jahrbuchs, organisierten Konferenz „Berlin Open“ die Versuche großer Stadtverwaltungen wie München, Wien oder Berlin, Freie und Open Source Software auf ihren Desktop-Computern einzuführen (siehe auch: „Booklink: ‚Windows versus Linux‘„). In der Ankündigung liest sich das wie folgt:

„‚Von Microsoft kommt man nicht weg.‘ So formulierte der Münchner Stadtrat Gerd Baumann die „ganz allgemeine Vorstellung“, die 2001 auch in seiner Stadtverwaltung vorherrschend war. Die vorliegende Arbeit untersucht aus Sicht der betriebswirtschaftlichen Organisationsforschung, was gerade für große Organisationen einen Wechsel der Desktopsoftwareumgebung so schwer macht – und wie und warum es manche dennoch versuchen.
Diese Frage wird vergleichend an Hand von vier Stadtverwaltungen – Berlin, Frankfurt/M., München und Wien – untersucht, nimmt aber aus mindestens zwei Gründen für sich in Anspruch, auch für Unternehmen aufschlussreich zu sein: Erstens, Unternehmen und Stadtverwaltungen sitzen im Markt für Desktopsoftware im selben Boot. Sie sehen sich als Nachfrager dem de facto Monopolisten Microsoft und dessen Preis- und Modellpolitik mehr und mehr ausgeliefert. Auf den Arbeitsplatzrechnern dominiert seit Jahren im privaten wie im öffentlichen Sektor Windows als Betriebs- und Microsofts Suite als Office-System. Zweitens sind es Stadtverwaltungen, die als Pioniere einen Wechsel der Desktopsoftwareumgebung weg von Microsoft hin zu Freier und Open Source Software – GNU/Linux – nicht nur überlegt, sondern auch tatsächlich im großen Stil in Angriff genommen haben.

Die Konferenz beschäftigt sich – wie schon der Titel naheliegt – keineswegs nur mit Software, sondern liefert auch eine Reihe interessanter Vorträge zu Themen wie Geodaten, Netzneutralität sowie der Musikwirtschaft. Details liefert der vollständige Ablaufplan .

Booklink: „Windows versus Linux“

 _ Leonhard Dobusch im Netzpolitik-Podcast anlässlich seines neuen Buches über Freie Software in München, Berlin, Wien und Frankfurt

Buchcover "Windows versus Linux" Bereits im September dieses Jahres ist im VS Verlag für Sozialwissenschaften der Band “ Windows versus Linux: Markt – Organisation – Pfad“ erschienen, in dem „Freie Netze. Freies Wissen.“-Herausgeber Leonhard Dobusch aus organisationstheoretischer Sicht die Versuche großer Stadtverwaltungen analysiert, Freie und Open Source Software am Desktop einzuführen. Der Klappentext lautet dabei wie folgt:

Sind Verwaltungsbürokratien als Vorreiter technologischer Innovation vorstellbar? Können einzelne, große Organisationen als Nachfrager in einem Markt Monopole überwinden helfen, wo Wettbewerbsbehörden hilflos sind? Stadtverwaltungen wie jene in München und Wien werfen mit ihrem Wechsel von Windows auf Linux am Desktop genau diese Fragen auf. Ein Vergleich von Berlin, Frankfurt/M, München und Wien zeigt, wie Organisation und Technologie erst im Zusammenspiel zu einem „Lock-in“ auf Windows führen – und wie und warum Akteure trotz aller Umstellungshürden (Diskurs-)Koalitionen für einen Wechsel zu Freier/Open Source Software schmieden. Dabei dokumentiert der Band, dass und was auch Unternehmen von Stadtverwaltungen im IT-Bereich lernen können.

Auf netzpolitik.org ist zu den Ergebnissen dieser Studie sowie über ein aktuelles Forschungsprojekt am Max-Planck-Institut für Gesellschaftsforschung zum Thema „Der Streit ums Urheberrecht“ ein Gespräch zwischen Markus Beckedahl und Leonhard Dobusch als Podcast (MP3/ OGG, jeweils ca. 40 MB) verfügbar.