Lokales Crowdfunding als Chance für Freies Wissen und Freie Kultur? [Update]

Crowdfunding über Plattformen wie Kickstarter gewinnt mehr und mehr an Bedeutung („Kickstarter erwartet für 2012 mehr Geld als US-Kulturförderstiftung„) – und zwar gerade für Projekte im Bereich Freies Wissen und Freie Kultur. Weil die Finanzierung vorab erfolgt, ist diese Finanzierungsweise mit der Verwendung freier Lizenzen besser kompatibel als klassische Verwertungsmodelle. So finanziert beispielsweise Kirby Ferguson sein nächstes Projekt nach „Everything is a Remix“ via Kickstarter.

Open-Source-Vordenker Tim O’Reilly bezeichnete Kickstarter in einem Tweet als die vielleicht wichtigste Technologie-Firma seit Facebook, längerfristig vielleicht sogar noch wichtiger:

Klar ist aber, dass es insbesondere kleinere und lokalere Projekte auf großen Plattformen wie Kickstarter schwer haben, genug Aufmerksamkeit zu bekommen. Umso interessanter ist, dass sich offenbar neben den großen überregionalen mittlerweile lokale Crowdfunding-Plattformen herauszubilden scheinen.

In Hamburg ist mit der Plattform „nordstarter“ nun auch im deutschen Sprachraum eine derartige lokale Plattform im wahrsten Sinne des Wortes am Start. Wie beim Vorbild Kickstarter gilt auch hier: das Geld fließt nur, wenn die gesamte erforderliche Mindestsumme zusammenkommt. Und es geht auch nicht um Spenden: für das Geld müssen von den Projektinitiatoren auch in irgendeiner Form Gegenleistungen angeboten werden – in der Regel nach Höhe der Finanzierung gestaffelt. Fünf Projekte wurden auf diese Weise von Nordstarter bereits erfolgreich finanziert – mit Beträgen zwischen 2.000 und knapp über 23.000 Euro.

Bleibt die Frage, ob so etwas nicht eine Möglichkeit für Linz und Oberösterreich wäre? Diese Art der Kulturfinanzierung jenseits öffentlicher Förderungen und klassisch-marktlicher Verwertungswege hat jedenfalls Potential – global wie lokal.

[Update]

Einen informativen Artikel zu Chancen aber auch Tücken von Crowdfunding, gerade auch im Kulturbereich haben Elisabeth Mayrhofer und Monika Mokre vom Wiener Forschungsinstitut FOKUS geschrieben „Über das schwierige Verhältnis zwischen Kunst und Demokratie„.