Industrie-Lobbies diktieren deutsche Urheberrechtsreform

_ der „2. Korb“ der deutschen Urheberrechtsreform ist ein Desaster für Freies Wissen

Die heute im deutschen Bundestag beschlossene Urheberrechtsnovelle bringt eine Reihe von Verschlechterungen für NutzerInnen von (digitalen) Inhalten: Einschränkung des Rechts auf Privatkopie, Verbot des Downloads aus Tauschbörsen ohne Bagatellklausel und höhere und umfassendere Urheberrechtsabgaben auf Endgeräte. Insbesondere die letzte Maßnahme offenbart die völlige Kapitulation der Politik vor Verwertungsgesellschaften und Lobbies: Einerseits wird die Möglichkeit für Privatkopien immer mehr eingeschränkt und das Umgehen von Kopierschutz mit Strafe bedroht, andererseits werde für immer mehr Geräte (Handies, etc.) immer höhere Pauschalabgaben ermöglicht. Besonders tragisch sind auch die Verschlechterungen für den Zugang zu digitalen Kopien von wissenschaftlichen Artikeln, wie er (bislang noch) von Diensten wie subito auch für Studierende leistbar ermöglicht wird.

Eine detaillierte Beschreibung der Reform findet sich bei netzpolitik.org bzw. irights.info. Lesen lohnt sich (nicht nur) weil Österreich mit hoher Wahrscheinlichkeit ähnliche Verschlechterungen in den nächsten Jahren drohen.