Linzer Gemeinderat für Webspace als BürgerInnenrecht [Update]

_ „Linz Public Space Server“ soll freien Webspace für alle LinzerInnen bringen.

Nachdem bereits im März 2007 im Linzer Gemeinderat ein Antrag zur Förderung freier Lizenzen und Inhalte beschlossen worden war, wird morgen per Beschluss die Grundlagen für die Umsetzung des „Linz Public Space Server“ geschaffen.  Als Hauptgrund für die Initiative nennt der Antrag Mangel an freiem Webspace – frei nicht (nur) im Sinne von „gratis“, sondern auch und vor allem frei von kommerziellen Einschränkungen. Dazu ein kurzer Ausschnitt aus der Antragsbegründung:

Gratis-Webspace bekommt man heute zwar schon von zahlreichen Unternehmen. Dies aber nur, wenn man dafür Werbung in Kauf nimmt, oder seine Daten „verkauft“ und sich damit für die „Gratis-Anbieter“ bares Geld machen lässt. Hinzu kommt, dass sich herkömmliche „Gratis“-Anbieter, die Urheberrechte an den Inhalten sichern sowie das Recht vorbehalten, jederzeit und ohne Angabe von Gründen Inhalte zu löschen. […]
Öffentlicher Raum liegt seit jeher in der Verantwortung der öffentlichen Hand. […] Es gibt keinen Grund, warum es bei virtuellem öffentlichen Raum anders sein sollte, insbesondere da dessen Bedeutung für öffentlichen Diskurs und damit für Demokratie und Meinungsfreiheit kontinuierlich zunimmt. Dennoch gibt es bis dato kaum „echte“ öffentliche Räume im World Wide Web […]
Die Stadt Linz soll Webspace kostenlos für LinzerInnen zur Verfügung stellen und damit den „Linz Public Space Server“ schaffen, einen kostenlosen virtuellen öffentlicher Raum. Mit der Anmeldung eines Hauptwohnsitzes in Linz sollte automatisch das Anrecht auf eine bestimmte Menge an Webspace am öffentlichen „Linz Public Space Server“ verbunden sein.

Im wesentlichen – auch dem Namen nach – entspricht der Antrag den im Band „Freie Netze. Freies Wissen.“ in Kapitel 5 auf Seite 172f. und in Kapitel 7 auf Seite 242f. vorgeschlagenen Projekten eines „Public Space“ bzw. eines „Public Culture“-Servers.

Der Antrag im vollen Wortlaut findet sich hier.

 [Update]

Eine Kurzmeldung über das Projekt schaffte es auch in Radio OÖ, den Beitrag kann man entweder nachlesen oder hier als Audio-Datei herunterladen:

OGG (freies Format, 3,14 MB)

MP3 (proprietäres Format, 3,08 MB)

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